Finanzstimmen

Multi-Asset-Strategien in Nullzins-Zeiten unter der Lupe

Zahlreiche Multiasset​-Strategien buhlen um die Gunst der Investoren. Eines haben sie alle gemeinsam: Sie möchten das Kapital​ – je nach Risiko-Neigung des Anlegers – nach Inflation, Kosten & Steuern erhalten und mehren. Gerade in Zeiten negativer Zinsen​ und steigender Inflationserwartungen kann dies eine echte Herausforderung sein. Welche Ansätze liefern hier noch einen Mehrwert und können sich gegen die starke Konkurrenz behaupten? Dazu wurde der Senior Fondsmanager des Schroder ISF Global Multi-Asset Balanced, Ingmar Przewlocka von Börsenmoderator Andreas Franik interviewt. Detaillierte Informationen zum Fonds finden Sie nach dem Interview.

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Kürzlich haben Sie von Morningstar den fünften Stern auf dreijahres Sicht erhalten. Was war dabei für Sie die größte Herausforderung Herr Przewlocka?

„Ich bin nun schon lange im Multi-Asset-Business tätig – fast 20 Jahre. Gerade die letzen drei Jahre waren sehr anspruchsvoll. Denken wir ein Jahr zurück, um diese Zeit. Wir sind immernoch in der Corona-Pandemie. Da gab es einige Bewegungen die sehr eratisch waren. Es waren alle verschiedenen Zyklen, die normalerweise über einen längeren Zeitraum zum tragen kommen in den letzten drei Jahren die ich den Fonds manage vorhanden. Da war es herausfordernd kontinuierlich positive Ergebnisse abzuliefern.“

Sie müssen sich dabei ständig den Veränderungen der Finanzmärkte anpassen. Sie haben einige Rahmenbedingungen genannt und Sie wollen dabei Ihre DNA im Invetmentprozess nicht verlieren. Wie gehen Sie mit dieser Herausforderung um? Und wie sieht Ihre DNA überhaupt aus?

„Wie bereits angesprochen ändern sich Kapitalmärkte fortlaufend. Es kommen neue Notenbank-politische Maßnahmen, neue Marktteilnehmer treten auf. Wichtig ist, dass die Grundstruktur sehr stabil ist. Unsere DNA ist, dass wir ein global investierender Multi-Asset Fonds sind, der einen großen Wert auf dynamische Asset Allokation legt. Sowohl zwischen den einzelnen Assetklassen, als auch innerhalb der einzelnen Assetklassen. Das Ganze ist in ein fundiertes Risikomanagement eingebettet. Schließlich muss ein Investmentprozess ein Stück weit offen sein, um veränderte Marktbedingungen in den Prozess integrieren zu können.“

Sie haben mit diesem Ansatz in den letzten drei Jahren rund 17% Performance erzielt. Was waren dabei die entscheidenden Renditebringer im Portfolio?

„Einerseits haben wir die grundsätzliche strategische Asset Allokation sehr gut gemanaged, aber wir waren auch innerhalb der Assetklassen sehr aktiv und konnten dort von zahlreichen unterschiedlichen Bewegungen profitieren. Es war also ein Zusammenspiel zwischen strategischer, langfrister Asset Allokation aber auch innerhalb der einzelnen Assetklassen. Beispielsweise das frühzeitige Wechseln aus dem Growth-Bereich in den Value-Bereich. Es war entscheidend, den Invetmentansatz auch in einer sehr schwierigen Marktlage stringend umzusetzen und weiterhin global nach Investitionsmöglichkeiten Ausschau zu halten.“

Wie sind Sie zuletzt mit dem Anleihen-Anteil im Porfolio des Mischfonds umgegangen?

„In vielen Multi Asset Mandaten ist der Fixed-Income Anteil, bzw. der Anleihen-Anteil sehr prominent besetzt. Das Schöne bei Multi-Asset Mandaten ist ja, dass Sie verschiedene Vermögensklassen miteinander verbinden können und eine Seite übergewichten können während die andere untergewichtet wird. Als aktiver Fondsmanager ist es uns sehr wichtig, dass wir fortlaufend eine dynamische Asset Allokation vornehmen. Wir konnten von den Renditesteigerungen profitieren, weil wir unsere Zinssensitivität im Portfolio deutlich heruntergefahren haben und so die negativen Anleihekursentwicklungen nutzen konnten. Wir sind der Meinung, dass es wichtig ist, auch innerhalb der einzelnen Anleihebereiche strukturiert vorzugehen. Wir glauben, dass Anleihen weiterhin eine Daseinsberechtigung haben.“

In welchen Assetklassen sehen Sie aktuell die größten Chancen und wo sehen Sie eher Risiken?

„Generell gehen wir von einem positiven Kapitalmarktumfeld aus. Wir glauben, dass wir am Beginn eines neuen Zyklus sind. Deswegen sind wir sehr positiv auf risikobehaftete Assetklassen, wie Aktien, gestimmt. Wichtig ist, in welchem Bereich man investiert ist. Chancen sehen wir im Value-Bereich in Europa. Auch für den Rohstoffbereich sind wir positiv gestimmt. Wir gehen von weiterhin steigenden Renditen aus, sehen Risiken aber gleichzeitig bei Anleihen. Auf der anderen Seite sehen wir dort aber auch Opportunitäten bei langfristiger Positionierung in einem bestimmten Markt und gleichzeitiger Short-Positionierung in einem anderen Markt. Ein volatiles Umfeld bietet für einen aktiven Manager viele Chancen.“

Multi-Asset ist und bleibt ein sehr kompetetives Umfeld. Was ist und bleibt Ihrer Meinung nach der entscheidende Faktor und was macht den entscheidenen Unterschied?

„Entscheidend ist, eine dynamische Asset Allokation vorzunehmen. Die einzelnen Bereiche im Multi-Asset komplex müssen aktiv und intensiv bearbeitet werden. Außerdem ist es entscheidend global nach Chancen Ausschau zu halten und dies in einer robusten Portfoliokonstruktion umzusetzen. Bei Multi-Asset noch verstärkter als in anderen, einzelnen Anlageklassen. Es ist wichtig einen langfristigen Mehrwert für den Investor abzuliefern.“

Vielen Dank Herr Przewlocka.

Ingmar Przewlocka ist seit Juni 2018 bei Schroders als Senior-Portfoliomanager Multi-Asset. Neben dem Schroder ISF Global Multi-Asset Balanced ist er verantwortlich für Absolut-und Relative Fonds und Mandate. Der Multi-Asset Experte verfügt über mehr als 20 Jahre Investment-Erfahrung am Kapitalmarkt. Vor seinem Wechsel zu Schroders war er Gründungsmitglied und Chief Investment Officer von SKALIS Asset Management. Davor war er bei der Münchener Rück Gruppe als Portfoliomanager verantwortlich für reine Renten-und Multi-Asset Fonds. Als leitender Portfoliomanager verwaltete er dort von 2007-2013 den mehrfach ausgezeichneten MEAG EuroErtrag. Ingmar Przewlocka ist CFA, CAIA Charterholder und hat einen Abschluss in Betriebswirtschaftslehre von der Universität Hamburg.


Informationen zum Schroder ISF Global Multi-Asset Balanced

Der Schroder ISF Global Multi-Asset Balanced ist ein von einem Vergleichsindex unabhängiger Fonds, der weltweit in das gesamte Spektrum der Anlageklassen investieren kann:

Innerhalb eines Marktzyklusses ergeben sich unterschiedliche Renditechancen in den einzelnen Vermögensklassen. Eine aktive Vermögensallokation versucht diese im Rahmen eines diversifizierten Portfolios auszunutzen.

Das Fondsmanagementteam verfügt über die notwendige Flexibilität und Freiheit bei der Portfolio-Zusammenstellung, um sich ergebende Chancen aktiv zu nutzen und Risiken zu minimieren. Die umfangreichen Research-Kapazitäten von Schroders ermöglichen hierbei eine globale und fortlaufende Identifizierung von Investment Chancen im Rahmen eines Multi-Asset Konzeptes.

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