Karriere

Finanzplaner Sascha Klappstein im Interview

Gespräch mit Sascha Klappstein, CFP®, EFA, Partner, isFINANCE AG

Beschreiben Sie bitte Ihre Tätigkeit und Ihr Unternehmen.

Die isFINANCE AG gehört zu den wenigen Marktteilnehmern, die keinerlei Verflechtungen mit Produktanbietern, Banken, Versicherungen oder anderen Interessengruppen des Finanzmarktes aufweisen.

Echte Unabhängigkeit ist Teil der strategischen Geschäftsausrichtung, heute und auch in Zukunft. Unsere Partner und Finanzplaner, deren Zahl immer größer wird, beraten und betreuen ihre Kunden in allen finanziellen Fragen. Als Basis der Zusammenarbeit mit meinen Kunden – oder besser Mandanten – dient immer wieder der Finanzplan des jeweiligen Vermögensinhabers. Ganz im Sinne des Slogans „Finanzplanung ist Lebensplanung“ begleite ich meine Mandanten dabei, ihr wirtschaftliches und finanzielles Leben zu planen – und so die meisten ihrer Fragen zu beantworten.

Aufgrund einer vollkommen offenen Produktauswahl und den hohen Qualitätsstandards unserer Beratung bin ich auch in der Umsetzung von Empfehlungen den weiter zunehmenden Herausforderungen der Kapitalmärkte und den Anforderungen der Kunden sehr gut gewachsen. Ich finde individuelle Lösungen für meine Mandanten auf beiden Seiten der Bilanz und in allen Segmenten der Vermögensgruppen.

Welche Kundengruppe beraten Sie schwerpunktmäßig?

Unsere Kunden sind nicht einer bestimmten Kundengruppe zuzuordnen. Die meisten Mandanten haben einen unternehmerischen Hintergrund und gehören zur Mittelschicht, wobei auch Mandate mit größerem Umfang mit mehreren Millionen an liquidem wie illiquidem Vermögen darunter sind. Allerdings liegt es uns fern, Kunden mit kleinerem Vermögenshintergrund in den Hintergrund zu stellen. Wichtig ist die Suche des Kunden nach einer Beratung und Betreuung und ein gewisses finanzielles Potenzial.

Was sind Ihre Beratungsschwerpunkte?

Meine persönlichen Schwerpunkte liegen zum einen in der honorarbasierten und meistens ganzheitlichen Finanz- und Nachfolgeplanung. Im täglichen Umsetzungsgeschäft liegt mein Fokus auf den liquiden Vermögenswerten im Wertpapiergeschäft. Für die Umsetzung weitergehender Dienstleistungswünsche, beispielsweise Absicherung biometrischer Risiken oder Immobiliendirektinvestitionen, ziehe ich die Spezialisten in unserem Team hinzu.

Wie stellt sich Ihre Vergütung dar?

Im Rahmen der Erstellung ganzheitlicher Finanz- und Nachfolgeplanungen arbeite ich ausschließlich auf Honorarbasis. Geht es lediglich um einzelne Teile, beispielsweise Vermögensstruktur- oder Ruhestandsplanungen, berechne ich in den meisten Fällen ebenfalls ein Honorar.

Bei der Umsetzung der Anlageberatung, der Vermögensverwaltung, der Absicherung von Risiken und der Zukunftssicherung ist ein Honorar wie auch eine Provision möglich. Die Wahl hat der Mandant. Eine große Mehrheit der Kunden entscheidet sich dabei für die Option Honorar, dessen Höhe vom Vermögen und vom Leistungsanspruch des Kunden abhängt.

Welche Software setzen Sie ein?

Unser CRM-System stammt von der isLOGIC AG, einem CRM-Anbieter für Finanzdienstleister. Bei der Erstellung von Finanzplänen habe ich sehr gute Erfahrungen mit der Software Optiplan aus dem Hause Gschwind gemacht. Weitere Softwarepartner der isFINANCE AG sind FP24 für einfachere Planungen sowie wealthpilot, vorrangig zur Darstellung der vollständigen Vermögens- und Verbindlichkeitssituation eines Mandanten.

Für die Beratung im reinen Wertpapiergeschäft kann ich das Portfoliomanagementsystem munio aus dem Hause DSER GmbH beziehungsweise niiio finance group AG empfehlen.

Welche Literatur lesen Sie und welche empfehlen Sie den Lesern dieses Magazins?

Ganz vorn steht natürlich das FINANCIAL PLANNING Magazin. Ich halte es für wichtig, sowohl zu den rein beruflichen Fragestellungen als auch mit Blick auf die Angelegenheiten in der eigenen Region auf dem Laufenden zu bleiben. So beschäftige ich mich neben der Lektüre zweier regionaler Tageszeitungen mit der einschlägigen überregionalen Presse – unter anderem Handelsblatt und FAZ, jeweils im Onlineformat.

Zu meinem Hauptthema, der Finanz- und Nachfolgeplanung, recherchiere ich gern online und lese die regelmäßigen Newsletter verschiedener Institutionen, unter anderem die des FPSB Deutschland.

Welche Fortbildungen und Netzwerke nutzen Sie?

Als Mitglied des Berliner network financial planner e.V. nutze ich, wenn es zeitlich möglich ist, gern die angebotenen Estate und Financial-Planner-Tage und Foren zur Weiterbildung und Vernetzung in der Branche. Auch das Fortbildungsangebot im Webinarbereich bietet für mich immer wieder interessante Themen, sodass ich auch hier gern aktiv bin. Außerdem suche ich bei Events von Networkingveranstaltern in meiner Zielregion nach Kontakten über unsere Branche hinaus.

Welche Ausbildungen haben Sie absolviert?

Nach einer klassischen Bankausbildung im Sparkassensektor habe ich mich immer berufsbegleitend weiteren Ausbildungsschritten gewidmet und so die Abschlüsse Sparkassenfach- und Betriebswirt an der Nord-Ostdeutschen Sparkassenakademie erlangt.

Abschließend habe ich an der Akademie Deutscher Genossenschaften (der ADG) in Montabaur in einer Kooperation mit der EBS Finanzakademie 2009 den Abschluss Finanzökonom/ Finanzfachwirt (FH) erworben und 2010 die Zertifizierung zum CFP ® erreicht.

Was macht für Sie einen guten Finanzplaner aus?

Neben einer hervorragenden Ausbildung sind meines Erachtens Erfahrungen erforderlich, die dem eigenen Leistungsfeld entsprechen. Ein guter Finanzplaner sollte auch Emotion und zugleich Rationalität verkörpern, um den oft rein emotionalen Kunden im Planungsprozess mitnehmen zu können.

Mit Blick auf die verschiedenen Persönlichkeitstypen sollten sowohl rote und blaue als auch grüne und gelbe Anteile eine Rolle spielen. Oder anders ausgedrückt: sowohl die rechte als auch die linke Gehirnhälfte aktiv sein. Unter dem Strich sind also Empathie und Sensibilität genauso gefragt wie Analysefähigkeiten.

Was wünschen Sie sich für die Zukunft und welche Weiterentwicklung erhoffen Sie sich?

In diesen Zeiten hoffe ich für uns alle zuvorderst auf den Erhalt der eigenen Gesundheit. Denn diese stellt doch die absolute Basis für uns Menschen dar. Wichtig ist mir, dass potenziellen Kunden der Financial-Planning-Ansatz bekannt wird, sodass es ihnen leichter fällt, sich in einen solchen Prozess zu begeben.

Hierzu halte ich die Herausstellung unserer Leistungsfelder sowie unserer Zertifizierungsversprechen als Gütesiegel für immanent wichtig. Nur durch eine deutliche Öffentlichkeitsarbeit ist es meines Erachtens möglich, dies zu erreichen.

Nur wenn es uns gemeinsam gelingt, vielen Menschen zu verdeutlichen, wie sinnvoll eine Beschäftigung mit der eigenen wirtschaftlichen und finanziellen Entwicklung in Form von Finanzplanung für sie ist, ist das Ziel erreicht.

Welche Hobbys haben Sie?

In meiner Freizeit widme ich mich ehrenamtlich der Leitung einer Einheit der Freiwilligen Feuerwehr in meiner Heimatstadt. Dies beansprucht zwar meine zeitlichen Ressourcen deutlich, schafft aber einen Ausgleich zu unserer oft sehr zahlenbasierten und kapitalmarktorientierten Welt. Wirkliches Abschalten gelingt mir am besten auf dem Wasser beim Segeln eines nun schon fast 40-jährigen 15er Jollenkreuzers.

Herr Klappstein, vielen Dank für das Gespräch.

Hier gehts zum gesamten Ausgabe des FINANCIAL PLANNING Magazins: