Interview

Wissen ist Macht – auch bei Finanzen, Aktien und Altersvorsorge

Ein Interview mit THOMAS ABEL

Es gibt ein Bonmot, das lautet: „Wissen ist Macht, nichts wissen macht nichts.“ Das ist natürlich nicht ganz ernst gemeint, hat aber einen durchaus spannenden Hintergrund. Die Details beleuchten Börsenmoderator Andreas Franik und Thomas Abel, Geschäftsführer des IFNP, im Interview.

Andreas Franik: Schön, dass ich bei Ihnen sein darf, Herr Abel. Der Ausspruch „Wissen ist Macht“ stammt von dem englischen Philosophen Francis Bacon und ist schon ein paar Jahrhunderte alt. Würden Sie den heute noch unterschreiben?

Thomas Abel: Den würde ich grundsätzlich unterschreiben, außer in der Politik; da sind Beziehungen Macht und nicht unbedingt das Wissen. Ansonsten natürlich – man muss Wissen aufbauen, um durch das Leben zu kommen.

Andreas Franik: Nun schauen wir mal auf Ihr Thema. Sie beschäftigen sich mit Finanzmärkten, Ruhestandsplanung, Finanzplanung. Wo holen Sie sich dieses Wissen her, um in Sachen Finanzen up to date zu sein?

Thomas Abel: Grundsätzlich aus den einschlägigen Medien: Internet, Tageszeitungen, Journale, Bücher. Das sind Medien, mit denen man sich relativ schnell Wissen aufbauen kann. Ansonsten gilt: Ausbildung, Qualifizierung, Fortbildung. Das sind die entscheidenden Dinge, die auf den Weg gebracht werden müssen. Dies kann über eine Berufsausbildung oder ein Studium oder danach über berufsbegleitende Fortbildungen geschehen. Dem muss nachgegangen werden, um das Wissen auch sukzessive und fundiert aufzubauen.

Andreas Franik: Nun ist es aber so, dass es ein unfassbar großes Angebot an Finanzwissen gibt. Wie kann man das filtern? Wo holen Sie sich als Profi die Informationen her, die Sie für Ihre Arbeit brauchen?

Thomas Abel: Wie ich gerade schon angedeutet habe: Schlagzeilen sind das Nonplusultra heutzutage, jedoch ist nicht jede Schlagzeile eine Information oder liefert mir entsprechendes Wissen. Ich muss natürlich schauen: Wo sind die Quellen, aus denen ich meine Informationen hole? Wo sind renommierte Wirtschaftsfachleute, die Publikationen herausgeben? Es ist wichtig, mir bewusst zu sein, welche Qualifikationen notwendig sind, um in meinem Segment, in dem ich tätig bin, auf dem Laufenden zu sein – bei mir im Finanzmarkt bei der Kundenberatung.

Andreas Franik: Sie sind beim IFNP stark involviert in den Bereich der Weiterbildungsmaßnahmen. Was sollten Ihre Partner in diesem Jahr in erster Linie wissen in Sachen Finanzen und zum Drumherum, beispielsweise zu Regulierungen, um gut aufgestellt zu sein?

Thomas Abel: Die Regulierung ändert sich sukzessive – jedes Jahr kommen neue Gesetze. In diesem Jahr haben wir das Thema ESG-Regulierung wie Offenlegungsvorschriften oder Einsortierung von Geldanlagen nach bestimmten ESG-Kriterien. Das wird im Sommer kommen. Dort muss ich mir Wissen aneignen und mich darauf vorbereiten. Letztens habe ich gelesen, dass für die GbR, die Gesellschaft bürgerlichen Rechts, eine Eintragung ins Transparenzregister erfolgen muss. Das sind Themen, mit denen man sich auseinandersetzen muss. Das tun wir natürlich auch. Wir bereiten uns auf unsere Veranstaltungen vor, wählen Referenten und bringen mit dem FINANCIAL PLANNING Magazin Informationen, die für den Finanzberater wichtig sind.

Andreas Franik: Was tun Sie jetzt konkret beim IFNP in diesem Jahr, um das Wissen zu stärken? Stichworte Weiterbildungsmaßnahmen, Veranstaltungen et cetera?

Thomas Abel: Wir werden unsere bekannten Veranstaltungen weiterhin durchführen, wie unser Hauptevent: das FINANCIAL PLANNING Forum am 9. und 10. November in Berlin – zum 18. Mal bereits! Darüber hinaus haben wir seit zwei Jahren eine Qualifizierungsmöglichkeit geschaffen im Bereich ESG beziehungsweise Nachhaltigkeit. Das heißt, hier kann man einen Onlinekurs buchen, sich 40 bis 50 Stunden weiterbilden und am Ende sogar eine Zertifizierung bei einem internationalen Verband, dem IASE Deutschland e. V., erhalten.

Andreas Franik: Dann dürfen wir das Gespräch abschließen, indem wir auf den Aphorismus zurückkommen: „Nichts wissen macht nichts“. Gibt es nicht zumindest einen Bereich in Ihrem Leben, wo Sie sagen, es ist in Ordnung, nichts zu wissen?

Thomas Abel: Vielleicht in der Fußballbundesliga. Da muss ich nicht wissen, wie die Spiele über die Saison laufen. Das ist uninteressant, da jetzt schon klar ist, wer Deutscher Meister wird.

Andreas Franik: Dann warten wir es mal ab – die Saison ist noch lang und wir werden sehen, wer am Ende Deutscher Meister und sogar Weltmeister wird. Herr Abel, vielen Dank für das Gespräch!


Sehen Sie sich das Interview auf YouTube an:

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden


Dies ist ein Interview aus unseren FINANCIAL PLANNING Magazin. Hier geht es zu der Ausgabe: